Die Wittichkaserne

Die Wittichkaserne in Kassel, Druseltalstraße, war Heimat des Panzergrenadierbataillons 42 von seiner Aufstellung im Jahr 1957, bis zu seiner Auflösung im Jahr 1992.

Die Wittichkaserne in Kassel,
hier ein Postkartenfoto aus dem Jahr 1957

Die Wittichkaserne wurde, wie auch die Hindenburgkaserne und die Lüttichkaserne, im Zuge der großen Kasernenbaumaßnahmen im jahre 1935 erbaut. 1938 wurde sie einem Bataillon des I.R. 15 (mot) übergeben. Der Name geht auf den Generalleutnant von Wittich zurück, der im Krieg gegen Frankreich 1870/71 als Kommandeur die 22. Infantrie – Division erfolgreich geführt hatte. Kaiser Wilhelm II. verlieh daraufhin dem I.R. 83 den Name „Inafnterie – Regiment von Wittich“.
Die Tradition des Regiments wurde zur Zeit der Reichswehr von dem „III. Preußischen Jägerbataillon I.R. 15“ weitergeführt. Aus diesem Bataillon wurde dann der Kern des neuen I.R. 15 (mot) der Wehrmacht.

Das in die Kaserne eingezogene Bataillon des I.R. 15 (mot) hatte dann den Namen Wittich als Kasernennamen gewählt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, den die Kaserne mit nur wenigen Beschädigungen überstanden hatte, wurde die Kaserne zunächst von der Orthopädischen Landesklinik und einem Verlag genutzt, ehe es zur Unterkunft für das Panzergrenadierbataillon 42 – damals noch Grenadierbataillon 42 (mot) – wurde.
Später kamen Teile des Versorgungsbataillons 46 (kurzzeitig), die Panzerjägerkompanie 40, das 2. Panzergrenadierbataillon 41, eine Fahrschulgruppe und das Sanitätszentrum Kassel hinzu.

Schon bald nach dem Abzug der Soldaten aus Kassel, rückten in der Wittich- und Hindenburgkaserne die Bagger und Baumaschinen an. Es entstand ein Wohngebiet. Die Kasernenblocks wurden umgebaut, schöne Eigentums- und Mietwohnungen entstanden. Der technische Bereich und alle rein militärischen Einrichtungen wurden abgerissen und viele schöne neue Häuser und Wohnungen gebaut.
Es entstand ein in Kassel sehr beliebtes Wohngebiet, die „Marbachshöhe“. Das ist gut so!
Nicht gut ist, dass mit ihr auch alle militärische Tradition verschwand. Kein Platz, keine Straße, kein Gebäude, nichts erinnert mehr daran, dass dieses Gelände fast ein Jahrhundert soldatisches Wirken und Tradition beherbergt. Schade! Aber die Kasseler Regierung hat es so gewollt. Sicher nicht die Masse der Bürger, aber die wurden, wie so oft, nicht gefragt.

Die Bataillonsnamen der 42er

ZeitraumBataillonsname
19.02.1957 – März 1959Grenadierbataillon 42
März 1959 – September 1970Panzergrenadierbataillon (mot) 42
Oktober 1970 – September 1980Jägerbataillon 42
Oktober 1980 – zur AuflösungPanzergrenadierbataillon 42

Die Kommandeure der 42er

ZeitraumKammandeurBataillonsname
19. 02. 1957 – 25. 03. 1957OTL MehnertGrenBtl 42
26. 03. 1957 – 30. 11. 1959OTL SchulzGren/PzGrenBtl (mot) 42
01. 12. 1959 – 31. 05. 1960M ErdmannPzGrenBtl (mot) 42
01. 06. 1960 – 31. 08. 1961M SeyboldPzGrenBtl (mot) 42
01. 09. 1961 – 31. 03. 1963OTL RheinPzGrenBtl (mot) 42
01. 04. 1963 – 07. 10. 1966OTL OstermaierPzGrenBtl (mot) 42
08. 10. 1966 – 17. 12. 1969OTL JeschPzGrenBtl (mot) 42
18. 12. 1969 – 30. 06. 1971OTL WaterstratJgBtl 42
01. 07. 1971 – 31. 03. 1974OTL WeyerJgBtl 42
01. 04. 1974 – 31. 03. 1979OTL ReimersJgBtl 42
01. 04. 1979 – 24. 10. 1980OTL TeßmerJgBtl 42 / PzGrenBtl 42
25. 10. 1980 – 07. 12. 1983OTL Frh. von EgloffsteinPzGrenBtl 42
08. 12. 1983 – 19. 09. 1985OTL SammetPzGrenBtl 42
20. 09. 1985 – 08. 10. 1987OTL FitzlPzGrenBtl 42
09. 10. 1987 – 14. 03. 1991OTL KlickerPzGrenBtl 42
15. 03. 1991 – 30. 09. 1992OTL EulerPzGrenBtl 42